Res publica litteraria Baltica 2024

Die Veranstaltung findet im Haus Annaberg statt:

Annaberger Straße 400 in 53175 Bonn/Bad Godesberg

Anmeldung und Rückfragen – bitte melden Sie sich bald an!

Baltischer Christlicher Bund e.V., Telefon: 0228-316 244, info@annaberg.de Ansprechpartnerin für inhaltliche Fragen: Anke Lepa, 0170 94 29 948

Online-Teilnahme

Bei entsprechender Nachfrage möchten wir eine online-Teilnahme anbieten, bitte senden Sie hierzu eine Email an info@annaberg.de, damit wir Ihnen einen Einwahl-Link zusenden können, Betreff „Res publica online-Teilnahme“

Kinderbetreuung

Wir möchten eine Kinderbetreuung anbieten. Bitte geben Sie bei der Anmeldung an, ob Sie Kinder mitbringen und in welchem Alter diese sind.

Fahrgemeinschaften

Wenn Sie eine Mitfahrgelegenheit anbieten möchten oder eine suchen, geben Sie dies bitte bei Ihrer Anmeldung an, wir werden dann nach Möglichkeit die entsprechenden Kontakte herstellen.

ÖPNV

Von der Bushaltestelle »Turmhaus« aus erreichen Sie den Tagungsort in ca. 15 Gehminuten.

Tagungsbeitrag, gestaffelt nach Alter: Erw. ab 26 J. / 13-25 J. / 7 -12 Jahre:

Veranstaltung, einschließlich Mittag- und Abendessen:60€/40€/25€
inkl. Übernachtung, Frühstück, eine Nacht:84€/60€/40€
inkl. Übernachtung, Frühstück, zwei Nächte:115€/78€/55€
Kinder bis 6 Jahre frei     

Wir bitten um Überweisung des Tagungsbeitrags bis zum 04. Oktober an:

Baltischer Christlicher Bund e.V. IBAN: DE78 3705 0198 0034 4092 76

BIC: COLSDEDE33 (Sparkasse KölnBonn)

Verwendungszweck:   11.-13.10.2024, Res publica, Teilnehmende

(die Datumsangabe ist relevant für die richtige Zuordnung bei der Buchung durch unser Steuerbüro)

Wir freuen uns auf Ihren Besuch!

Bitte empfehlen Sie uns weiter.

Baltischer Christlicher Bund

und

Litauisches Kulturinstitut

laden Sie herzlich ein zum Wochenende:

Res publica litteraria Baltica*

11. bis 13. Oktober 2024 im Haus Annaberg Annaberger Straße 400 in 53175 Bonn / Bad Godesberg

Baltische Identität: Zwischen Fiktion und Realität

In diesem Superwahljahr – Europawahl, Landtagswahlen in Deutschland, Präsidentschaftswahl und im Herbst Parlamentswahlen in Litauen im Schatten der US-Präsidentschaftswahl – und aus Anlass des 20-jährigen Beitrittsjubiläum der Baltischen Länder zur EU und Nato, wollen wir über das “Baltikum” und regionale Identitäten nachdenken.

Aus Anlass der diesjährigen Erklärung des litauischen Parlaments, den

14. September als Tag des Gedenkens an die Wolfskinder einzurichten, möchten wir auch über das Schicksal der »vilko vaikai« und ihre

Identität/en sprechen.

* Der Begriff »res publica litteraria« (zu Deutsch »die Republik der Gelehrten«),

der als die Gesamtheit wissenschaftlicher Literatur zu verstehen ist, bezeichnete über einen Zeitraum von der römischen Antike bis in die Aufklärung hinein eine intellektuelle Gemeinschaft von Gelehrten und Literaten, die sich in schriftlicher Form austauschte und somit eine frühe Form wissenschaftlicher Netzwerke darstellte

(vgl. http://republicofletters.stanford.edu/). In unserem Verständnis umfasst der Begriff

»res publica litteraria Baltica« sowohl ein Netzwerk derjenigen, die zum Baltikum allgemein forschen, als auch die schöne Literatur der baltischen Länder – im Sinne der später erfolgten Einengung des Begriffs von »gelehrter Schriftlichkeit«.

Der Termin für diese Veranstaltung im nächsten Jahr ist: 10.-12.10.2025

Programm

Freitag, 11.10.2024

19:00 – 22:00 Uhr     Anreise, Abendbuffet

(gebuchte Zimmer können ab 15:00 Uhr bezogen werden, Ihre Zimmernummer finden Sie auf den Listen an den Eingängen)

Samstag, 12.10.2024

09:00 Uhr                  Frühstück

10:00 Uhr                 Herr Philipp Möhwald über die erste militärische

Kooperation Litauens und Deutschlands nach dem Ersten Weltkrieg

10:50 Uhr                 Herr Nils Hansson, Bridging the Baltic:

wissenschaftliche Netzwerke im Ostseeraum

11:40 Uhr                 Frau Alina Baravykaite, Darstellung der Fernsehserie

„Sisi“ (2021-2023) in baltischen u. deutschen Medien

13:00 Uhr                  Mittagessen, Kaffee & Kuchen

15:00 Uhr                 Wolfskinder

Herr Siegfried Gronau berichtet über sein Leben und sein Buch, er ist ein Wolfskind

Frau Ruth Leiserowitz (online) über Erkenntnisse und die Frage nach der Identität der Wolfskinder

Film: Liebe Oma, Guten Tag! 84 min. Kinodokumentarfilm | 2017 | Deutschland, Litauen

Film: Die Eiserne Maria 60 min. Dokumentarfilm | 2001| Deutschland

18:30 Uhr                  Abendessen

Sonntag, 13.10.2024

09:00 Uhr                  Frühstück

10:00 Uhr                 N.N. / Diskussion zu den Themen des Vortages 13:00 Uhr       Mittagessen

Wir behalten uns vor, einzelne Beiträge

aus organisatorischen Gründen zeitlich zu verschieben.

Herr Philipp Möhwald, Student der Universität der Bundeswehr München, über die unkonventionelle Verteidigung der litauischen Unabhängigkeit in den Wirren nach Ende des Ersten Weltkriegs: Schon bald nach der Unabhängigkeit Litauens im Jahr 1918 bedrohen Truppen Sowjetrusslands das Land. Dieser Umstand zwingt die litauische Regierung zur militärischen Kooperation mit dem Kriegsverlierer Deutschland.

Herr Prof. Dr. Nils Hansson leitet das DFG-Projekt „Medizin im Ostseeraum“ und recherchiert mit Kolleginnen und Kollegen in Estland und Lettland wissenschaftliche Netzwerke im Ostseeraum: https://link.springer.com/article/10.1007/s00120-023-02239-6 Zusammen mit Kollegen entwickelte der schwedische Mediziner Nils Alwall in den 1940er- Jahren einen Dialysator, der die Kombination von Dialyse und Ultrafiltration mit Membranen (Cellophan-Schläuchen) umsetzen konnte. In die fachkulturelle Erinnerung sind die beteiligten Lembit Norviit aus Estland und Adolfs Martins Steins aus Lettland, beide Mitautoren des einflussreichen The Lancet-Artikels „Clinical extracorporal dialysis of blood with artificial kidney“ (1948) nicht eingegangen – warum?

Frau Alina Baravykaite, Universität Greifswald, über „Die Darstellung der Fernsehserie

„Sisi“ (2021-2023) in den baltischen und deutschen Medien unter der Berücksichtigung der Drehorte“: „Die Serie wurde unter anderem in Litauen und Lettland gedreht und im Rahmen der Marketingkampagne aktiv beworben. Die Verbindung zwischen Lettland, Litauen und Deutschland betrifft somit die moderne Popkultur und die Spuren dieser teils virtuellen Verbindung liegen sowohl im Baltikum (als Drehort) als auch in Deutschland (Film). In meinem Vortrag möchte ich die unterschiedlichen Perspektiven auf die Drehorte beleuchten.“

Herr Siegfried Gronau

Gegen Ende des Zweiten Weltkrieges musste das Kind aus Königsberg fliehen. Seinen Über- lebenskampf hat er in dem Buch »Klyksmas vaiduoklių mieste. Vilko vaikai« [Verzweiflungs- schrei in der Geisterstadt. Wolfskinder] festgehalten, das 2017 in Litauen erschienen ist.

Rezension in den Annaberger Annalen: https://www.lituanistika.lt/content/85723 https://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/menschen/wie-wolfskinder-im-zweiten-weltkrieg- fluechten-mussten-18503230.html

https://www.kaunorasytojai.lt/kuryba/stanislovas-abromavicius-primena-zigfrido-gronau- vilko-vaiko-dramatiska-istorija/

Frau Prof. Dr. Ruth Leiserowitz, stellvertretende Direktorin des Deutschen Historischen Instituts in Warschau http://ruth.leiserowitz.de/ https://www.bpb.de/themen/nationalsozialismus-zweiter-weltkrieg/kinder-im- krieg/545477/wolfs-und-kriegskinder-wissenschaftliches-symposium-zur-geschichte- erinnerung-und-gegenwart-im-und-nach-dem-zweiten-weltkrieg/

https://www.televisor.de/portfolio/die-eiserne-maria https://dagstarfilm.de/liebe-oma-guten-tag

Zwei Schwestern aus Litauen – eine Regisseurin und eine Fotografin – reisen durch die Vergangenheit ihrer deutschen Großmutter, die ihrem Leben im Alter von 72 Jahren ein Ende setzte. „Liebe Oma, Guten Tag!“ ist aus dem Bedürfnis entstanden, über bisher ungesagte Dinge zu sprechen, Antworten zu finden, und Tabus brechen zu können. Litauen hat die höchste Suizidrate in Europa. Das liegt unter anderem auch an einer Kultur des Schweigens, in der die Schrecken der Vergangenheit nie aufgearbeitet worden sind.

Der Film versucht, dieses Thema an die Öffentlichkeit zu bringen. Er regt an, sich nicht mehr hinter Scham und Schuldgefühlen zu verstecken und stattdessen Emotionen und Gefühle mit nahestehenden Menschen zu teilen. Jūratė Samulionytė & Vilma Samulionytė: „Nur wenn wir unsere Vergangenheit verstehen, haben wir eine Chance zu verstehen, wie wir leben, welche Entscheidungen wir fällen und welchen beruflichen Weg oder Partner wir wählen.“